17. Jahrhundert, nordalpin.
Das großformatige Gemälde auf Leinwand behandelt das Thema der Kreuztragung Christi. Im Zentrum des Gemäldes sehen wir den zu Boden gefallenen Christus, bekleidet mit einem braunen Gewandt, auf dessen Schultern die schwere Last eines großen Kreuzes liegt. Mit standhaftem Blick sieht er dem Betrachter entgegen, während ihm Veronika, die bereits das Schweißtuch in Händen hält, die blutige Stirn säubert. Gleichzeitig jedoch wird Jesus von einem muskulösen Mann an den Haaren brutal gen Golgata geschliffen. In seiner Rechten hält dieser, nur mit einem weißen Lendentuch bekleidete Soldat, drohend eine Geisel in die Höhe. Unter dieser erkennen wir Maria, die Mutter Jesu, die mit besorgtem, schmerzerfüllten Gesicht, eingehüllt in einen blauen Mantel, die Qualen ihres Sohnes mit zu erleiden scheint. Zwei nackte, am Boden sitzende Kinder komplettieren die Personenstaffage der rechten Bildhälfte. Dem bereits schwachen Christus ist Simeon von Kyrene zu Hilfe gerufen worden ( Mt. 27, 31). Ihn sehen wir als muskulöse Rückenfigur dargestellt. Angestrengt und mit vollem Körpereinsatz stemmt er sich gegen das beinahe zu Boden gefallene Kreuz. Der braune, um die Lenden geschlagene Mantel, hebt sich stark von seinem hellen Inkarnat ab. Ein in Rot gekleideter älterer Mann ist gebückt hinter Simon zu erkennen. Über ihm, am linken Bildrand, ist ein reich gerüsteter Soldat zu sehen. Anhand der Lanze, die er gerade in die Seite Christi stößt, ist er als Longinius zu identifizieren. In Bildmitte sind noch vier weitere Soldaten zu sehen, welche die beiden, mit Jesus zu Golgata gekreuzigten nackten Schächer vorantreiben. Diesen ganzen Zug voran reiten drei reich bekleidete Männer. Einer von ihnen bläst auf der Posaune während der andere, behelmte Soldat eine große rote Fahne schwingt. Der dritte bärtige Mann mit einem weißen Turban wendet sich dem Betrachter bzw. dem Szenario zu und scheint den Zug mit seinem langen Stab zu führen.
Aufgrund stylkritischer Merkmale wie Kolorit, Komposition, Physiognomien etc. ist das äußerst dynamische Gemälde in die flämische Gegend, in die Zeit um 1630 einzuordnen.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 146 x 124 cm.
Das Gemälde rezipiert ein Werk des Peter Paul Rubens.